Math­eP­roWiwi

Kurzbeschreibung der Ziele des Projektes

Das Projekt MatheProWiwi umfasst verschiedene Teilprojekte des Fachgebiets Quantitative Methoden / VWL an der Universität Kassel im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, in denen in den letzten Jahren fakultative Angebote für Studierende der Wirtschaftswissenschaften im Bereich der Mathematik entwickelt und umgesetzt wurden. Hierzu zählen Vor- und Brückenkurse (s. QPL-Projekt), ein MatheTreff, Kurztests und zielgruppenspezifische Tutorien (siehe Projekt Zielgruppenspezifische Tutorien). Die Projekte sollen das bestehende Lehrangebot der Mathematik-Grundlagenvorlesung unterstützen und ergänzen. Es sollen Lehr-Lern-Innovationen (LLI) entwickelt bzw. weiterentwickelt, umgesetzt und evaluiert werden. Zu diesem Zweck sind die Maßnahmen eng mit der Hauptveranstaltung abgestimmt. Hintergrund der Aktivitäten ist die Heterogenität (u. a.) der Bildungsbiografien, der Studieneingangsvoraussetzungen sowie der Lernstrategien der Studierenden. Die Teilprojekte und die Umsetzung der Maßnahmen werden aus QPL- und QSL-Mitteln finanziert.

Kurzbeschreibung der bisherigen Ergebnisse

Insgesamt wurden alle Angebote als hilfreich bewertet (siehe Abbildung 1). Die bereits im Wintersemester 2008/09 eingeführten Intensivtutorien für Studierende im letzten Prüfungsversuch fallen besonders positiv auf. Anhand der letzten beiden Boxplots in Abbildung 1 wird deutlich, dass die ausführliche Korrektur der Kurztests einen wichtigen Aspekt ausmacht. Ohne die Korrektur wurden die Kurztests als weniger hilfreich bewertet als mit Feedback, wobei sie trotzdem noch als hilfreich angesehen werden.

Seit dem Wintersemester 2009/10 wird ein Vorkurs Mathematik für Studienanfänger/innen angeboten. Dieser wird jedoch nicht unbedingt von den Studierenden besucht, die als Zielgruppe gedacht sind. So nutzen Studierende mit FOS-Abschluss relativ seltener den Vorkurs als Studierende mit Abitur, obwohl erstere durchschnittlich mit schlechteren Mathematikkenntnissen das Studium beginnen. 

Bei allen Maßnahmen können positive Effekte auf die mathematischen Kenntnisse und die Klausurergebnisse sowie negative Effekte auf Durchfallquoten erwartet werden. Der Nachweis dieser Effekte wurde für einen Teil der Maßnahmen und einen Teil der Zielgrößen mit entsprechenden Methoden auf der Basis von Leistungstests und weiteren Daten geführt. So hat sich gezeigt, dass der Vorkurs (neben weiteren Variablen) einen signifikanten positiven Effekt auf die Mathematikleistung zu Beginn des Semesters hat.

Für die Analyse der mittelfristigen und langfristigen Effekte, insbesondere in Hinblick auf Klausurergebnisse, Durchfallquoten und Studienabbruchquoten sind weitergehende Analysen notwendig, die allerdings vor dem Hintergrund datenschutzrechtlicher Regelungen sowie der Verfügbarkeit entsprechender Daten sehr erschwert sind.

Weitere Planungen 

Geplant ist die fortlaufende Weiterentwicklung und Evaluation der Maßnahmen. Vor dem Hintergrund, dass sich weiterhin die Studieneingangsvoraussetzungen deutlich verändern, dass wandelndes Studierendenverhalten zu beobachten ist und dass die Bedeutung der Motive für die Aufnahme eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums sich verändern, sollen die vorhandenen Maßnahmen überdacht und ggf. weiterentwickelt werden. Hinzu kommen neue Herausforderungen durch die Veränderungen der Zielgruppenzusammensetzung, da die Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler seit dem WS 2014/15 auch für Studierende der Wirtschaftspädagogik ein verpflichtender Grundlagenschein geworden ist.

Links zu verwandten Projekten 

Mathematik-Propädeutik für Technik- und Wirtschaftswissenschaften

Projekt Zielgruppenspezifische Tutorien

Laging, A., & Voßkamp, R. (2017). Determinants of Maths Performance of First-Year Business Administration and Economics Students. International Journal of Research in Undergraduate Mathematics Education, 1-35. doi:10.1007/s40753-016-0048-8.

Voßkamp, R. (2017). Mathematics in economics study programmes in Germany: structures and challenges. In R. Göller, R. Biehler, R. Hochmuth, & H.-G. Rück (Eds.), Didactics of Mathematics in Higher Education as a Scientific Discipline – Conference Proceedings. khdm-Report 17-05 (pp. 184-189). Kassel: Universität Kassel.

Laging, A., & Voßkamp, R. (2016). Identifizierung von Nutzertypen bei fakultativen Angeboten zur Mathematik in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen. In Lehren und Lernen von Mathematik in der Studieneingangsphase (pp. 585-600). Springer Fachmedien Wiesbaden.

Voßkamp, R., & Laging, A. (2014). Teilnahmeentscheidungen und Erfolg. In Mathematische Vor-und Brückenkurse (pp. 67-83). Springer Fachmedien Wiesbaden.

Voßkamp, R., & Laging, A. (2014). Teilnahmeentscheidungen und Erfolg: Eine Fallstudie zu einem Vorkurs aus dem Bereich der Wirtschaftsmathematik. In I. Bausch, R. Biehler, R. Bruder, P. R. Fischer, R. Hochmuth, W. Koepf, S. Schreiber & T. Wassong (Eds.), Mathematische Vor- und Brückenkurse: Konzepte, Probleme und Perspektiven (pp. 67-83). Heidelberg: Springer.  

Voßkamp, R. (2012). Mathematik: 4 verliert! WiWi aktuell –das Magazin des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften Sommersemester 2012 (pp. 11-13).  Universität Kassel: Fachbereich der Wirtschaftswissenschaften

 

Ansprechpartner

Apl. Prof. Dr. Rainer Voßkamp
Universität Kassel

Büro:        Raum 2108,
                     Nora-Platiel-Straße 4, 34127 Kassel    
Telefon:     +49 561 804-3036
E-Mail:       vosskamp(at)uni-kassel(dot)de

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WEITERE MITGLIEDER

Stefan Büchele
Universität Kassel

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E-Mail:    buechele(at)uni-kassel(dot)de


Dipl.-Math. Oleg Boruch Ioffe
Universität Kassel

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