Iden­tität, Mo­tiv­a­tion und Par­tiz­ip­a­tion von Math­em­atik(lehramts)stud­i­er­enden

Lara Gildehaus, Universität Paderborn

Betreuer: Prof. Dr. Michael Liebendörfer, Prof. Dr. Rolf Biehler

Viele Studierende der Mathematik verlieren in den ersten Wochen ihres Studiums das Interesse an Mathematik und handeln vor allem extrinsisch motiviert. Dabei zeigen sich Unterschiede in der Partizipation und weiteren Motivationsentwicklung. Während einige Studierende nach den ersten Wochen eines „Eingangsschocks“ wieder einen Zuwachs an intrinsischer Motivation beschreiben und sich vermehrt mit den Inhalten ihres Studium auseinandersetzen, beschreiben insbesondere viele Lehramtsstudierende ihre Studieninhalte als irrelevant und setzen sich weniger intensiv mit dem Stoff auseinander. Sie fühlen sich wenig wertgeschätzt und sind insgesamt unzufrieden, vor allem in Lehrveranstaltungen, die gemeinsam mit Fachstudierenden besucht werden.

Zur Erklärung dieser Unterschiede in der Partizipation werden Werte der Studierenden mit Bezug zur eigenen Identität betrachtet. Der theoretische Ansatz erfolgt über die Erwartungs-mal-Wert Theorie nach Eccles et al., die um identitätstheoretische Perspektiven erweitert wird. Mithilfe der positional identity nach Holland et al., werden Zusammenhänge von verschiedenen Positionen im Mathematikstudium (z.B. Lehramts- oder Fachstudierende) und relevanten Werten für die Motivation, insbesondere attainment value, untersucht.

In einem Mixed-Methods Design wurden im ersten Schritt dazu relevante positions und positional identities von Mathematikstudierenden rekonstruiert. Es folgt die längsschnittliche Untersuchung dieser positional identities und damit einhergehender identitätsbezogener Werteentwicklung. Anschließend wird der Zusammenhang dieser Werte mit der Studienpartizipation und -zufriedenheit untersucht.

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Gildehaus, Lara (2020). Attainment Value und Identität in der Studieneingangsphase Mathematik. In Hans-Stefan Siller, Wolfgang Weigel & Jan Franz Wörler (Hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2020 (S. 1459–1459). Münster: WTM-Verlag.

Gildehaus, L. (2021). Identität als Perspektive zur Genese individueller Wertehierarchien im Mathematikstudium, In: Susanne Prediger & Kerstin Heil (Hrsg). Beiträge zum Mathematikunterricht 2021. Online-publication.

Gildehaus, L., Göller, R. & Liebendörfer, M. (2021). Gymnasiales Lehramt Mathematik studieren – eine Übersicht zur Studienorganisation in Deutschland, GDM-Mitteilungen, 111, 27-32.

Gildehaus, L., & Liebendörfer, M. (2021). "I don't need this" - understanding preservice teachers disaffection with mathematics. In: Inprasitha, M., Changsri, N., & Boonsena, N. (Eds.), Proceedings of the 44th conference of the international group for the psychology of mathematics education (Vol. 2, pp. 350-359). PME.

Göller, R., & Gildehaus, L. (2021). Frustrated and helpless - sources and consequences of students' negative deactivating emotions in university mathematics. In: Inprasitha, M., Changsri, N., & Boonsena, N. (Eds.), Proceedings of the 44th conference of the international group for the psychology of mathematics education (Vol. 2, pp. 384-392). PME.

Große-Bölting, G., Gerstenberger, D., Gildehaus, L., Mühling, A., Schulte, C. (2021). Identity in K-12 Computer Education Research: A Systematic Literature Review, In A. J. Ko, J. Vahrenhold, R. McCauley, & M. Hauswirth (Eds.), Proceedings of the 17th ACM Conference on International Computing Education Research (pp. 169-183). ACM. (Ausgezeichnet mit einem honorable mention paper award).

Ansprechpartner

Lara Gildehaus
Universität Paderborn

Raum:           D3.235
Telefon:       +49 5251 60 3069
E-Mail:         lara.gildehaus(at)math.uni-paderborn(dot)de

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