Heterogenität der mathematischen Vorkenntnisse und Selbstwirksamkeitserwartungen von Studienanfänger/innen in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen
Ziele des Projektes
Bisherige Ergebnisse
Auf Basis einer ähnlichen Datengrundlage aus dem Wintersemester 2011/12 wurde die Nutzung der (semesterbegleitenden) fakultativen Angebote untersucht. Es konnten vier Nutzertypen klassifiziert und beschrieben werden, die große Ähnlichkeiten zu den Lerntypen nach Creß & Friedrich (2000) aufweisen:
- Selbst-Lerner: Sie gehen fast nie ins Tutorium und zeigen relativ hohe Anstrengung, Regelmäßigkeit, Persistenz. Sie haben hohes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und bilden die leistungsstärkste Gruppe.
- raditionelle Lerner: Sie nutzen überwiegend die traditionellen Elemente der Veranstaltung in Form von Vorlesung, Tutorium und Übungsaufgaben.
- Alles-Nutzer: Sie nehmen alle Angebote wahr und weisen die höchste Anstrengung und Regelmäßigkeit auf. Es handelt sich überwiegend um Studierende, die die Klausur bereits erfolglos mitgeschrieben haben.
- Passiv-Nutzer: Sie gehen fast nur ins Tutorium und zeigen die mit Abstand geringste Anstrengung, Regelmäßigkeit und Persistenz. Sowohl zu Beginn als auch zur Mitte des Semesters erbringen sie die niedrigsten Leistungen bei geringstem Leistungszuwachs. Sie stellen eine Risikogruppe dar, die schwer zu erreichen ist.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass nicht nur die Studienvoraussetzungen, sondern auch das Lernverhalten mit der Nutzung der Veranstaltungselemente sehr heterogen sind. Detaillierte und weitere Ergebnisse sind in Voßkamp & Laging (2016) dokumentiert.
In einer weiteren Untersuchung, ebenfalls auf den Daten für das Wintersemester 2011/12, wurde mittels einer Bildungsproduktionsfunktion die Ergebnisse der Studierenden in dem Eingangstest und dem Zwischentest (9. Veranstaltungswoche) geschätzt. Als Erklärende dienten zahlreiche Variablen, die zu den Blöcken
- Socio-economic and biographic variables (B)
- Study-specific variables (S)
- Motivational factors (M)
- Learning strategies (L)
- Working habits (W)
- Use of support (U)
zusammengefasst wurden. Es zeigte sich, dass insbesondere die Art des Schulabschlusses, die Abschlussnote und die Mathematiknote wesentlich zur Erklärung beitragen. Darüber hinaus spielen verschiedenen motivationale Variablen eine Rolle. Die detaillierten Ergebnisse sind in Laging/Voßkamp (2017) dokumentiert.
Weitere Planungen
Links zu verwandten Projekten:
Mathematik-Propädeutik für Technik- und Wirtschaftswissenschaften
Laging, A., & Voßkamp, R. (2017). Determinants of Maths Performance of First-Year Business Administration and Economics Students. International Journal of Research in Undergraduate Mathematics Education, 1-35.
Laging, A., & Voßkamp, R. (2016). Identifizierung von Nutzertypen bei fakultativen Angeboten zur Mathematik in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen. In A. Hoppenbrock, R. Biehler, R. Hochmuth, & H.-G. Rück (Eds.), Lehren und Lernen von Mathematik in der Studieneingangsphase (pp. 585-600). Wiesbaden: Springer.
Voßkamp, R., & Laging, A. (2014). Teilnahmeentscheidungen und Erfolg. In I. Bausch, R. Biehler, R. Bruder, P. R. Fischer, R. Hochmuth, W. Koepf, S. Schreiber, & T. Wassong (Eds.), Mathematische Vor-und Brückenkurse: Konzepte, Probleme und Perspektiven (pp. 67-83). Wiesbaden: Springer.
Ansprechpartner
Apl. Prof. Dr. Rainer Voßkamp
Universität Kassel
Raum: 2108 (Wiso A)
Telefon: +49 561 804-3036
E-Mail: vosskamp(at)uni-kassel(dot)de
Kontaktdaten finden Sie hier.
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Angela Laging